Montag, 28. Juli 2008
Feuer, Fleisch, mmmh
Ganze Kerle fügen ihrer Beute als finalen Abschluss des Nahrungsbeschaffungsrituals Verbrennungen dritten Grades zu.

Die Rede ist vom Grillieren. Also dem Anlass, wo alle männlichen Eigenschaften hervortreten: Jagd, Siegesfeier mit Feuer und hopfigen Erfrischungen und vor allem die Fähigkeit zu kochen/grillieren.

Jetzt droht dem Ganzen anscheinend das flächendeckende Aus. Während bis heute Hartz-4-Empfänger ganze Auerochsen am Spiess über den heimischen Holzkohlegrill halten konnten, steigen nun die Fleischpreise exorbitant, so dass selbst die fettigsten Fleischreste (evtl. auch das Gammelfleisch) nur noch als Luxusgut auf die güldenen Teller der Superreichen gelangen.

Hey Leute, mal im Ernst: Es gibt keinen Grund, sich zu beschweren. Heute werden die armen Viecher unter unwürdigsten Bedingungen gehalten, transportiert, geschlachtet und dann wiederum in der Welt verteilt. Und der Irrsinn kostet auch nix. Schienbar funktioniert das System so gut, dass Schweine selbst aus den entferntesten Ländern importiert noch billiger sind, als die Aufzucht im eigenen Land mit kurzen Transportwegen. Das ist doch krank.

Die Folgen des bodenlosen und preislich katastrophalen Konsums: Das Fleisch hat eine schlechtere Qualität, Dreck wird verschweisst und gegessen, die Tiere leiden extrem und die Aterien der Menschen verstopfen vor lauter Fett und Cholesterien.

Ich erlebe es gerade anders: Die Schweizer produzieren ihr Fleisch vornehmlich im eigenen Land und setzen auf Qualitätssiegel zur Sicherung der Qualität. Das schliesst die Haltung, Aufzucht und auch die Verwertung ein. Dafür ist das Fleisch auf teurer. Das nehme ich aber gerne in Kauf.

Denn am Ende des Tages freue ich mich, wenn mein Steak noch genauso gross ist, wie zu dem Punkt, als ich es auf den Grill gelegt habe.

Und sind die Mäuler zufrieden, dann freut sich auch derjenige, der das Geld dafür hingelegt hat. Das Vieh wird es nicht mehr freuen, leider.

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